Das Projekt „FootSense“ wurde im Rahmen der Veranstaltung Design Workshop 2 im Wintersemester 2013/2014 von den Studenten Mengbing Guo, Lara Hirschbeck und Yixin Shou entwickelt. Die Veranstaltung stand unter dem Thema “Backofen der Zukunft” und wurde durch die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, insbesondere der Marke NEFF mitveranstaltet.
Idee und Motivation
Am Anfang stand die Idee, den „Backofen der Zukunft“ zu entwickeln.
Nach einem ausführlichen Brainstorming, in dem allerlei Möglichkeiten der Bedienung eines Backofens besprochen, erläutert und verworfen wurden, entschieden wir uns für ein Fußsystem zur Bedienung.
Der Weg dorthin ergab sich, da es sich grundsätzlich etwas schwierig gestaltet, eine Backofentür zu öffnen, wenn man bereits ein schwer beladenes Backblech in den Händen balanciert.
Um weiteren Unannehmlichkeiten wie beschlagenen Brillen bis hin zu Verbrennungen durch heißen Dampf zuvorzukommen hatten wir nach Alternativen gesucht.
Erste Inspirationen zur Umsetzung der Interaktion per Fuß holten wir uns von Tretöffnern bei Mülleimern und dem berührungslosen Öffnungssystem der Autoheckklappen von namhaften PKW-Herstellern.
Konzeption
Erste Entwürfe auf dem Papier stellten noch ein System mit mechanischer Fuß-Taste einer Sensorerkennung gegenüber.
Letztere machte das Rennen, da sie unter anderem für alle Einbauarten von Backöfen geeignet ist, schlicht und flexibel einbaubar ist und durch Codierung in einer ganzen Fußgeste auch mehr Sicherung gegen Kinder und Haustiere bietet als eine mechanische Taste.
Es sollte weiterhin eine Projektion der Fußgeste auf den Boden erfolgen, um dem Benutzer eine Step-by-step-Anleitung zu bieten, indem die entsprechenden Fußstellungen abgebildet werden.
Bei den Fußgesten entschieden wir uns für eine Variante, welche parallel zum Ofen durchzuführen ist, um so automatisch schon einen Sicherheitsabstand des Benutzers zum Backofen vorgeben zu können.
Umsetzung
Die technische Umsetzung unsererseits erfolgte mit verschiedenen Komponenten. Als Basis diente ein PC mit Windows 8, auf dem Visual Studio 2012 installiert wurde.
Dies war nötig, um mit einer Windows Kinect für die entsprechende Gestenerkennung sorgen zu können.
Unser Prototyp erhielt eine Klappe, welche über ein Arduino UNO mit angeschlossenem Motor und einer externen Stromversorgung geöffnet und geschlossen werden konnte.
Zur Kommunikation zwischen Kinect und Arduino nutzten wir einen COM-Port.
Desweiteren war ein Beamer an den Laptop angeschlossen, welcher für die Projektion der Schritte auf den Boden sorgte. Die entsprechenden Anzeigen wurden ebenfalls über das Programm der Kinect gesteuert.
Umsetzung als professioneller Prototyp und Präsentation auf der TEI 2014
Uns wurde anschließend die Ehre zu teil, unser Konzept von NEFF in Zusammenarbeit mit dem Modellbauer Manfred Nagel von Modell-n umzusetzen.
Die wesentlichen Bestandteile wie das Arduino, die Kinect und ein Beamer blieben dabei erhalten, wurden aber in eine professionelle Präsentationsumgebung integriert und an einen NEFF-Backofen mit motorbetriebenem Slide & Hide-Türöffnungssystem angeschlossen.
Das fertige Modell wurde dann vom 16. bis 19. Februar 2014 auf der TEI 2014 von uns Studenten präsentiert.
Dabei konnten wir erste Konferenzluft schnuppern und viele positive und konstruktive Kritiken bezüglich unserer Idee sammeln. Einige Anpassungen sind bereits in Planung.