PWP WiSe 17/18: BudgetBook

Text & Screenshots von Manuel Scholz.

Budgetbook ist ein Haushaltsbuch, das es ermöglicht, Einnahmen und Ausgaben übersichtlich zu verwalten. Implementiert wurde Budgetbook als Progressive Web App.
Eine Progressive Web App zeichnet sich dadurch aus, dass die Webseite für Smartphone-Benutzer wie eine native App bedient werden kann. Durch effizientes Caching kann die Webseite insbesondere bei mobiler Internetverbindung schnell bedient werden. Durch Offline-Funktionalitäten ist es auch ohne Internetverbindung möglich, auf Informationen der Webseite zuzugreifen.

Für die Nutzung von Budgetbook wird ein Benutzerkonto benötigt, welches durch eine E-Mail aktiviert werden muss. Für die Erstellung von Buchungen werden, neben dem Geldbetrag, auch Bankkonten und Kategorien benötigt. Die Kategorien helfen bei der Einteilung der Einnahmen und Ausgaben. So kann für jeden Monat nachvollzogen werden, welche Kategorie die größten Kosten verursacht. Für die Erstellung der Bankkonten wird einmalig der momentane Kontostand benötigt, der daraufhin mit jeder Buchung angepasst wird. Um zu überprüfen, ob Ihre Buchführung stimmt, wird bspw. am Monatsende verglichen, ob der Kontostand der Bank mit dem Kontostand von Budgetbook übereinstimmt.

Für jedes Bankkonto kann ein Limit einstellen werden. Sinkt der Geldbetrag unter diese Schwelle wird eine Benachrichtigung versendet. Somit wird der Benutzer erinnert, bspw. Geld abzuheben, wenn das Bargeld knapp wird oder Geld zwischen Konten umzubuchen. Viele Buchungen sind wiederkehrende Buchungen, wie Miete, Strom oder Gehalt. Budgetbook kann diese Buchungen automatisch zum ausgewählten Zeitpunkt buchen. Auch hier wird der Benutzer benachrichtigt, wenn die nächste Buchung die Schwelle unterschreitet.

Budgetbook wird stetig verbessert und weiterentwickelt. Unter anderem wird es in Zukunft die Möglichkeit geben, Gemeinschaftskonten zu führen. Dazu können mehrere Benutzerkonten auf das gleiche Bankkonto zugreifen und darauf Buchungen durchführen. Diese Funktion ist zum einen für Unternehmen und Vereine interessant, damit mehrere Personen das Konto verwalten können, zum anderen für normale Benutzer, die zusammen gemeinsame Aktivitäten abrechnen möchten.

Budgetbook kann unter https://budgetbook.onotes.eu/home ausprobiert werden.


Budgetbook wurde im Rahmen des Praktikum Webprogrammierung (PWP) von Manuel Scholz entworfen und implementiert. Im Praktikum wurde ein Tech-Stack basierend auf Angular behandelt und Studierende durften ihre Projekte frei wählen. Es wurde ein agiler/lean Ansatz verfolgt, bei dem am Ende des Semester ein Minimum Viable Product (MVP) einsatzfähig sein soll.


 

Ehemaligenportrait: Katharina Winkler

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Wie hat es dich an die LMU München verschlagen? Wie genau hast du Medieninformatik studiert?

Katharina: Bevor ich an die Uni kam, habe ich meinen Bachelor in Media Engineering an der TH Nürnberg abgeschlossen. Auf Grund des vielfältigen Angebots an Fächern und der Möglichkeit sich seine Studieninhalte selbst zusammenzustellen, habe ich mich dazu entschieden den Master in Medieninformatik an der LMU München zu studieren. Besonders fasziniert haben mich alle Fächer rund um mobile Apps.

Wie lange hast du studiert? War es einfach sich an die Studiendauer zu halten? Was gab es evtl. für Probleme, wann bist du fertig geworden?

Katharina: Den Master habe ich 2016 abgeschlossen, damit lag ich ziemlich genau in der Regelstudienzeit von vier Semestern. Dadurch, dass man sich den Stundenplan frei zusammenstellen kann, konnte ich neben dem Studium als Werkstudentin arbeiten. Jedoch sollte man bei der Wahl der Fächer flexibel sein, da die Plätze in den beliebten Praktika heiß begehrt sind. Das heißt man muss sich frühzeitig Alternativen für das ein oder andere Lieblingsfach überlegen, wenn man das Studium in der empfohlenen Dauer abschließen möchte.

Nach dem Studium: Was ist dein jetziger Job? Bei welcher Firma arbeitest du? Was macht die Firma allgemein? In welcher Branche ist sie tätig? Wie viele Mitarbeiter hat sie und welche Standorte gibt es?

Katharina: Derzeit bin ich als Trainee bei Siemens angestellt. Wir sind insgesamt 15 Trainees im Jahrgang und an verschiedenen Standorten in ganz Deutschland eingesetzt. Aktuell befinde ich mich im ersten Abschnitt des zweijährigen Programms und bin dort als „Requirement Engineer“ tätig. Da wir eine recht kleine Gruppe an Teilnehmern im Traineeprogramm sind, kennt jeder jeden und man fühlt sich wie in einer Klassengemeinschaft.
Siemens hat ca. 350.000 Mitarbeiter weltweit und ist in 190 Ländern vertreten. Allein in Deutschland gibt es 125 Standorte. Siemens ist hauptsächlich in der Elektrotechnik und Elektronik tätig. Jedoch ist Digitalisierung eines der großen Zukunftsfelder und somit Siemens auch für uns als Medieninformatiker ein interessanter Arbeitgeber.

Warum hast du dich für diese Stellen entschieden?

Katharina: Als ich vor einem halben Jahr vor der Entscheidung stand, Direkteinstieg oder Traineeprogramm, fiel die Wahl auf das Traineeprogramm, da ich gerne neue Dinge ausprobiere und lerne. Als Trainee hat man die Möglichkeit in verschiedenen Bereichen des Unternehmens zu arbeiten, um so breitgefächert neue Erfahrungen zu erlangen. Gleichzeitig unterstützt das Programm dabei sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln.

Zu dir selbst als wichtiges Zahnrad in der Mühle deiner Firma. Welche Stellung bekleidest du in der Firma? Wie heißt dein Job offiziell? Was sind deine Aufgaben im Rahmen dieses Jobs? Vielleicht verrätst du den Lesern auch wie viel und wie lange man bei dir arbeitet?

Katharina: Aktuell bin ich, im Rahmen des Traineeprogramms, als „Requirement Engineer“ eingesetzt. Meine Abteilung beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung und der Betreuung von Applikationen im Bereich E-Business. Wie in der Branche üblich, beträgt meine Arbeitszeit 35 Stunden pro Woche. Je nach Projektstand können Überstunden anfallen.

Darfst du uns ein wenig zu deiner aktuellen Arbeit erzählen? Was machst du in deinem aktuellen Projekt ganz konkret? Was wird am Schluss dabei herauskommen?

Katharina: Aktuell beschäftigt sich unser Team mit der Weiterentwicklung einer internen Web-Applikation. Dabei ist es mein Job, Anforderungen an die Software zu ermitteln und mit den Kunden abzusprechen. Anschließend entwickeln wir im interdisziplinären Team verschiedene Konzeptvorschläge. Diese beinhalten wie die Erweiterungen technisch realisiert werden, aber auch wie die Umsetzung in der UI aussieht. In der Umsetzungsphase ist, wie im gesamten Projekt, die Kommunikation mit Entwicklern und Kunden entscheidend. Hier stelle ich die Schnittstelle zwischen den beiden Parteien, Kunden und Entwicklern, dar. Die Kunden nehmen mich als die Vertretung der Entwicklung wahr. Für diese kläre ich zum Beispiel die Realisierbarkeit der Anforderungen ab. Gleichzeitig vertrete ich die Kundenwünsche beim Entwicklungspartner. Dazu gehört den Entwicklern zu vermitteln, welchen Nutzen ein bestimmtes Feature für den Anwender hat. Da wir nach Scrum arbeiten stellen wir den Endanwender in regelmäßigen Zyklen (4-Wochen-Sprints) eine neue Version der Software zur Verfügung. Als Requirement Engineer darf ich die neuen Features den Anwendern vorstellen und erklären wie man die neuen Funktionen in der Web-Anwendung einsetzen kann.

Jetzt im Berufsleben sind die tagtäglichen Aufgaben keine Übungsblätter mehr. Welche Kenntnisse aus deinem Studium kannst du besonders gut anwenden im Berufsalltag? Gibt es Dinge die du erst neu dazulernen musstest, weil sie im Studium gefehlt haben?

Katharina: In meinem Alltag helfen mir eine Vielzahl an Dingen, die ich im Studium gelernt habe, wie zum Beispiel der Fokus auf Usability beim Erstellen einer Bedienoberfläche. Das Wissen über das Zusammenspiel von Servern, Datenbanken und Protokollen spielt auch eine wichtige Rolle bei der Mitgestaltung von Lösungsansätzen. Bei der Kommunikation mit den Entwicklern helfen mir meine Programmiererfahrungen aus Studienprojekten und den Werkstudententätigkeiten. Dazulernen musste ich im den Bereichen Ermitteln und Formulieren von Anforderungen sowie Kommunikation und Beratung von Kunden. Ich habe den Abschluss meines Studium auch nie als Ende der Ausbildung gesehen. Man lernt immer dazu und sollte auch offen für neue Erfahrungen bleiben.

Denke doch mal ein wenig zurück an dein eigenes Studium. Was sind die positivsten Erinnerungen aus dieser Zeit? Das können Erinnerungen aus der Freizeit aber auch Anekdoten aus lustigen Vorlesungen sein.

Katharina: Wenn ich an meine Zeit in München zurückdenke fällt mir das Eisessen beim „verrückten Eismacher“ ein und danach Chillen im Englischen Garten. Ich denke an die Grillfeste an der Uni, die Glühbung (Weihnachtsfeier) und das gemeinsame mitfiebern bei der WM. Eine schöne Zeit mit Kommilitonen, die irgendwann Freunde wurden.
Natürlich haben wir auch studiert 😉 Mir sind vor allem die Gruppenprojekte positiv in Erinnerung geblieben. Von der Konzeptentwicklung in der Mensa über nächtelanges Programmieren vor der Abgabe unserer App bis zum guten Gefühl am Enden, wenn alles abgegeben war. Nicht zu vergessen den Lernmarathon im Schweinchenbau vor der IT-Sicherheits-Prüfung. An dieser Stelle Grüße am meine frühere Lerngruppe 🙂

Wenn wir schon in alten Zeiten schwelgen? Gibt’s auch Dinge die dir nicht so gut gefallen haben? Gab es ein Fach was vielleicht den Spaß am Studium getrübt hat?  

Katharina: Das Fach Geoinfo erschien mir immer sehr abstrakt und ich konnte auch keine Anwendungsmöglichkeit für das spätere Berufsleben finden.

Denke einmal an die aktuelle Generation der Studierenden. Welchen persönlichen Ratschlag oder Ratschläge kannst du ihnen geben? Was hättest du vielleicht anders gemacht im oder während des Studiums mit dem Wissen von heute?

Katharina: Die Semesterferien eignen sich gut um längere Reisen zu unternehmen. Ich habe damals mit einer Freundin eine Reise nach Australien unternommen. An die Abenteuer, die wir dort erlebt haben, werde ich mich immer gerne zurückerinnern. Für Reisen ist die Studentenzeit ideal, denn im späteren Arbeitsleben bekommt man nur sehr schwierig so lange am Stück frei. Zudem sollte man als LMU-Student die Lage der Uni nutzen und viel Zeit im Englischen Garten verbringen.

Als Absolvent steht für viele direkt der Jobeinstieg oder eine Bewerbung bevor. Wie war das bei dir? Was denkst du macht eine erfolgreiche Suche nach einem Beruf aus?

Katharina: Jobangebote gibt es für Medieninformatiker genug. Weshalb man nach dem Studium auch die Qual der Wahl hat. Aus meiner Sicht macht eine erfolgreiche Suche aus, dass man am Ende das findet was man gerne tut.

Liegt dir abschließend noch etwas am Herzen oder gibt es etwas Interessantes aus deinem Leben was wir noch nicht abgefragt haben. Dann wäre jetzt noch Zeit und Platz dafür:

Katharina: Danke für die tolle Ausbildung!

Open Lab Day 2016

Wie jedes Jahr fand auch in diesem Dezember wieder der Open Lab Day der Lehrstühle Medieninformatik & Mensch-Maschine-Interaktion statt. Studierende und Mitarbeiter/innen haben zahlreiche interaktive und unterhaltende Projekte aus den verschiedensten Bereichen vorgestellt: von Brain-Computer-Interfaces, Augmented und Virtual Reality, Spielen, Autonomen Fahren, Passwortsicherheit, und dem Roboter Murphy, über Touchinteraktion mit dem Smartphone, bis hin zu interaktiver Kleidung, 3D-Druck und Kurzfilmen gab es vieles zu entdecken und ausprobieren. Auch für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt: Die Fachschaft für Medieninformatik hat alle Besucher mit frischen Waffeln, Butterbrezen und Getränken verwöhnt.

Wir freuen uns über die zahlreichen Besucher, bedanken uns, und sind bereits gespannt auf das nächste Jahr.

 

Ehemaligenportrait: Elisabeth Engel

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Wie genau hast du Medieninformatik studiert? Hast du einen Diplomabschluss oder evtl. bereits einen Bachelor oder Masterabschluss gemacht? Wann hast du mit deinem Studium angefangen und war das schon direkt der Medieninformatikstudiengang oder hast du evtl. dein Studienfachgewechselt?

Elisabeth: Angefangen hat es mit einem „Tag der offenen Tür“ an der LMU, auf dem verschiedene Projekte aus der Medieninformatik vorgestellt wurden. An das Eye Tracker Spiel bei dem man ähnlich zum Spiel „Mohrhuhnjagd“ Fische mit den Augen treffen musste, kann ich mich noch gut erinnern. Letztendlich haben mich die vielen praktischen Projekte während des Studiums und die Fokussierung auf die Interaktion von Mensch und Maschine überzeugt nach dem Abitur 2008 mit dem Bachelor Medieninformatik an der LMU anzufangen.

Wie lange hast du studiert? War es einfach sich an die Studiendauer zu halten? Was gab es evtl. für Probleme, wann bist du fertig geworden?

Elisabeth: Nach sieben Semestern Bachelor, habe ich gleich noch vier Semester für den Master dran gehängt. Dass ich mir im Bachelor ein Semester länger Zeit genommen habe um meine Bachelorarbeit im Ausland zu schreiben, war rückblickend eine gute Wahl. Zum einen hat es die letzten drei Semester vom Bachelor entzerrt, zum anderen habe ich in den vier Monaten in Irland viele neue Erfahrungen gesammelt, Perspektiven dazu gewonnen und interessante Leute kennengelernt.

Nun erst mal zu den wichtigsten Fragen, dieses Fragebogens. Dein jetziger Job? Bei welcher Firma arbeitest du? Was macht die Firma allgemein? In welcher Branche ist sie tätig? Wie viele Mitarbeiter hat sie und welche Standorte gibt es?

Elisabeth: Ich arbeite derzeit für die comSysto GmbH. Wir sind im Moment an die 70 Mitarbeiter und kümmern uns um die Beratung und Umsetzung großer Softwareprojekte. Bei comSysto hatte ich während des Masters als Werkstudentin angefangen und konnte dort auch meine Masterarbeit schreiben. Nach dem Studium habe ich ein gutes Angebot für eine Festanstellung bekommen und bin geblieben – einfach  weil das Arbeitsumfeld dort sehr entspannt ist und es jede Menge Möglichkeiten gibt sich weiterzuentwickeln, sowohl fachlich als auch persönlich.

Zu dir selbst als wichtiges Zahnrad in der Mühle deiner Firma. Welche Stellung bekleidest du in der Firma? Wie heißt dein Job offiziell? Was sind deine Aufgaben im Rahmen dieses Jobs? Vielleicht verrätst du den Lesern auch wie viel und wie lange man bei dir arbeitet?

Elisabeth: Ich bin offiziell angestellt als „Lean UX Expert“. In meinem aktuellen Projekt für „o2 Telefonica“ sind wir aber eigentlich alle „Full Stack Engineers“ und kümmern uns sowohl um Backend als auch um Frontend Themen. Ich habe mit 40 Stunden pro Woche und Überstundenausgleich angefangen. Mittlerweile arbeite ich 32 Stunden pro Woche und hab so einen zusätzlichen Tag pro Woche Zeit für private Projekte.

Darfst du uns ein wenig zu deiner aktuellen Arbeit erzählen? Was machst du in deinem aktuellen Projekt ganz konkret? Was wird am Schluss dabei herauskommen?

Elisabeth: Ganz konkret betreuen wir bei „O2 Telefonica“ das Bestandskundenportal, sprich jeder O2 Kunde, der sich einloggt um seine Rechnung anzusehen oder seine Daten zu ändern, landet bei uns. Da es viele verschiedene Systeme gibt und diese stetig modernisiert und verbessert werden, arbeiten wir in einem sehr spannenden Feld, das einiges an Weitsicht und kreativen Lösungsansätzen erfordert.

Die letzte Frage zum Berufsleben ist etwas prekär. Was verdient man in deinem Unternehmen in deiner Position durchschnittlich als Einstiger? Das könnte den Studenten einer wertvolle Orientierung sein.  

Elisabeth: Ich hatte nach dem Studium eine Gehaltsvorstellung von 42. – 45.000 Euro. Habe aber schnell gemerkt, dass in München besonders im Consulting auch durchaus höhere Gehälter für Einsteiger üblich sind. Insgesamt würde ich sagen, dass ~50.000 Euro je nach Vorkenntnissen und Branche durchaus realistisch sind. Es lohnt sich auf jeden Fall eine gute Überstundenregelung zu finden und festzulegen wie viel Zeit für Fortbildung zur Verfügung steht.

Denke doch mal ein wenig zurück an dein eigenes Studium. Was sind die positivsten Erinnerungen aus dieser Zeit? Das können Erinnerungen aus der Freizeit aber auch Anekdoten aus lustigen Vorlesungen sein.

Elisabeth: An meine Studienzeit denke ich gerne zurück. Vor allem sind mir die Vorlesungen bei Professor Sachs in lebhafter Erinnerung geblieben, vorweihnachtliche Vorlesungen mit Punsch und Plätzchen, unzählige Stunden im Computerraum, besonders während des Softwareentwicklungspraktikums, Zettel mit „Bitte nicht füttern“ am großen Fenster vom Computerraum in der Amalienstraße und natürlich unsere Projekte für MMI und Sketching with Hardware. Dazu noch jede Menge Zeit, die wir zusammen gelernt und gelacht haben und die stete Frage gegen Ende der Semesterferien: Ist die Anmeldung schon offen?

Was ich besonders am Medieninformatik Institut geschätzt habe, ist der aufgeschlossene und unkomplizierte Umgang miteinander und die vielen Angebote und Möglichkeiten, wie zum Beispiel Unterstützung bei Auslandssemestern, Einzelpraktika und Abschlussarbeiten im Unternehmen.

Wenn wir schon in alten Zeiten schwelgen? Gibt’s auch Dinge die dir nicht so gut gefallen haben? Gab es ein Fach was vielleicht den Spaß am Studium getrübt hat?  

Elisabeth:  Bei einigen Fächern musste man sich schon echt durchbeißen, aber aus den meisten konnte ich doch etwas Sinnvolles mitnehmen. Das einzige was ich wirklich schade fand war, dass für einige interessante Veranstaltungen die Teilnehmerzahl stark begrenzt war und auch nicht jede Veranstaltung jedes Jahr angeboten wurde. Da gab es die eine oder andere Veranstaltung, die ich gerne noch besucht hätte. Teilweise war auch die Notengebung an verschiedenen Instituten sehr unterschiedlich, da wäre ein einheitlicher Maßstab durchaus wünschenswert gewesen.

Erinnerst du dich noch an deine Abschlussarbeit? Womit hatte sie zu tun? Gab es vielleicht ein interessantes Thema? Spielt das Thema immer noch eine Rolle?

Elisabeth: Meine Abschlussarbeit habe ich im Bereich der Datenvisualisierung geschrieben. Konkret habe ich untersucht wie geeignet verschiedene Visualisierungen sind um damit Skill Profile darzustellen. Das Thema finde ich immer noch sehr interessant. Im Laufe der Arbeit habe ich viel darüber gelernt, was alles nötig ist, damit ein Softwareprodukt wirklich erfolgreich ist und seinen Nutzern einen echten Mehrwert bietet. Fazit: es müssen eine Menge Faktoren abgedeckt sein, gute Visualisierung alleine reichen nicht aus. Die Webseite die ich für meine Masterarbeit geschrieben habe, gibt es weiterhin und wird auch ab und zu um Funktionen erweitert. Wer vorbei schauen möchte: www.skillmazing.com

Jetzt im richtigen Berufsleben sind die tagtäglichen Aufgaben plötzlich keine hypothetischen Übungsblätter oder Fälle mehr sondern richtige Arbeit. Welche Kenntnisse aus deinem Studium kannst du besonders gut anwenden im Berufsalltag? Gibt es Dinge die du erst komplett dazulernen musstest, weil sie im Studium gefehlt haben?

Elisabeth: Besonders nützlich waren mir die Programmierkenntnisse aus den Vorlesungen und dem Softwareentwicklungpraktikum, so wie die Erfahrungen aus unserem MMI Projekt. Datenbankgrundwissen war mir an einigen Stellen auch schon sehr hilfreich. Vermisst habe ich eine Einführung in Softwarearchitektur und große Softwaresysteme im Allgemeinen. Das wäre sicher hilfreich gewesen. Neu dazulernen musste ich die ganzen Frameworks und Tools, die in der Praxis verwendet werden, aber mit dem Handwerkszeug aus dem Studium kommt man da relativ schnell rein.

Denke einmal an die aktuelle Generation der Studierenden. Welchen persönlichen Ratschlag oder Ratschläge kannst du ihnen geben? Was hättest du vielleicht anders gemacht im oder während des Studiums mit dem Wissen von heute?

Elisabeth: Ich würde jedem empfehlen sich früh nach einem Nebenjob oder einer Werkstudenten Stelle umzusehen. Das hat mir enorm viel geholfen und man versteht dadurch auch oft leichter den Vorlesungsinhalt, weil man die Probleme dahinter schon einmal in der Praxis erlebt hat. Ansonsten sind Meetups (www.meetup.com) und User Group Treffen sehr hilfreich um in gewisse Bereiche einen Einblick zu bekommen und auch um interessante Leute kennen zu lernen, die schon in diesem Bereich arbeiten. Auch die Einzelpraktika die man im Master machen kann, fand ich sehr hilfreich.

Als Absolvent steht für viele direkt der Jobeinstieg oder eine Bewerbung bevor. Wie war das bei dir? Was denkst du macht eine erfolgreiche Suche nach einem Beruf aus?

Elisabeth: Ich hab mich bei der Jobsuche sehr leicht getan, weil ich bereits als Werkstudentin bei comSysto gearbeitet habe. Was ich sehr hilfreich finde, ist sich ab und zu umzusehen und interessante Firmen für sich zu notieren um später, wenn man konkret sucht, schon Anlaufstellen zu haben. Sich vorher etwas umzuhören ist auch nie verkehrt.

Liegt dir abschließend noch etwas am Herzen oder gibt es etwas Interessantes aus deinem Leben was wir noch nicht abgefragt haben. Dann wäre jetzt noch Zeit und Platz dafür:

Elisabeth: Genießt es!

Erfahrungsbericht: Auslandssemester an der QUT in Brisbane

Der folgende Artikel ist ein Erfahrungsbericht von Max von Bülow, der das Sommersemester 2015 an der QUT in Brisbane verbracht hat. Falls du auch Interesse an einem Auslandssemester hast, schau auf unserer Seite für Auslandsaufenthalte vorbei.

Im Sommersemester 2015 habe ich ein Auslandssemester an der QUT in Brisbane verbracht. Im Gegensatz zu den meisten meiner Vorgänger/innen habe ich dort jedoch keine Abschlussarbeit am Partnerlehrstuhl geschrieben, sondern normal Vorlesungen belegt. Da ich den Austauschplatz über LMUExchange beantragt habe, wurden mir alle Studiengebühren erlassen.

 

_DSC3421Brisbane – Story Bridge und Central Business District (CBD)

Vorbereitung
Der Austausch mit der QUT in Brisbane ist einer der aktivsten an der Medieninformatik Fakultät. Die meisten Studenten nutzen den guten Kontakt unserer Professoren und ehemaligen Studenten um dort eine Abschlussarbeit zu schreiben. Ich habe mich entschieden dort als normaler Student Kurse zu belegen. Deswegen habe ich mich auf einen der regulären Austauschplätze im Rahmen von LMUExchange beworben und musste so keine der sonst fälligen Studiengebühren bezahlen. Auch wenn man eine Abschlussarbeit an der QUT schreiben möchte, sollte man sich bei LMUExchange bewerben um die Bench-Fee von 3000€ erlassen zu bekommen (ein normales Semester würde sonst etwa 9000€ kosten). Auf keinen Fall sollte man die Bewerbungsdeadline am 15. Juni verpassen!

Um in Australien studieren zu können benötigt man ein geeignetes Visum, das man rechtzeitig im Voraus beantragen sollte. Über die Website der australischen Einwanderungsbehörde (https://www.border.gov.au/Trav/Visa-1) kann das passende Visum gesucht und beantragt werden. Grundsätzlich gibt es zwei Visa, die sich für Studenten eignen: das Studentenvisum für ca. 550 AUD und das Working Holiday Visa (WHV) für ca. 350 AUD. Leider läuft das Studentenvisum recht schnell nach Ende des Semesters aus.
Das Working Holiday Visum (auch „Work and Travel Visum“) eignet es sich wenn man nur ein Semester studiert (maximal erlaubte Studienzeit ist 4 Monate) und danach Reisen oder Arbeiten möchte. Durch die freie Wahl der Krankenversicherung und dem geringeren Preis ist das Working Holiday Visum eventuell eine gute und günstigere Alternative zum klassischen Studentenvisum.  Meist werden die Online-Visaanträge noch am selben Tag bearbeitet und genehmigt, in manchen Fällen kann es jedoch deutlich länger dauern.

Da ich mich für das Working Holiday Visum entschieden habe, konnte ich meine Krankenversicherung frei wählen. Ich habe mich für die Auslandskrankenversicherung für Langzeitaufenthalte vom ADAC entschieden. Standard Auslandskrankenversicherungen für Reisen, die häufig bei Kreditkarten inkludiert sind, eignen sich leider nicht, da diese auf 40 Tage beschränkt sind und nicht verlängert werden können.

DSC01292Innenstadt Campus („Gardens Point“) der Queensland University of Technology

Studium
Ich habe an der Queensland University of Technology (QUT) Veranstaltungen für mein drittes Master-Semester belegt. Die QUT bietet eine sehr anwendungsorientierte Ausbildung, welche die eher theoretische Ausrichtung der LMU gut ergänzt. Da die Schulzeit in Queensland etwas kürzer ist als in Deutschland, muss man sich, besonders als Masterstudent, darauf einrichten von vielen jüngeren Studenten umgeben zu sein. Auch deswegen ist die Organisation des Studiums in Brisbane deutlich straffer vororganisiert als man es von der LMU gewöhnt ist.

Zunächst ist es mir etwas schwer gefallen geeignete Kurse zu finden, da die meisten Master-Studiengänge an der QUT keine konsekutiven Master sind und so nicht auf einen Bachelor aufbauen. Man sollte also die Kursbeschreibung genau durchlesen, um Kurse mit dem richtigen Niveau zu wählen. Innerhalb der ersten Wochen können Kurse noch gewechselt werden, jedoch sollte man im Blick haben, dass in vielen Vorlesungen bereits in der ersten oder zweiten Stunde Gruppen gebildet oder Hausaufgaben aufgegeben werden.

Die QUT ist nicht in klassische Fakultäten strukturiert, so dass es viele interdisziplinäre Kurse gibt. Ich kann sehr empfehlen das Auslandssemester zu nutzen auch seinen akademischen Horizont zu erweitern. Als Informatiker habe ich so Kurse aus den Bereichen Design/Interaction und Finance gehört, die ich in der Form an der LMU nicht hätte belegen können. Auch sehr interessant können die Kurse rund um Game Development sein, die an der QUT angeboten werden. Möchte man sich die Kurse anrechnen lassen, sollte man auf jeden Fall zu Beginn des Semesters Rücksprache mit der Fakultät in München halten und die Kurswahl bestätigen lassen.

_DSC2386Stradbroke Island – Eine der Inseln in der direkten Umgebung von Brisbane

 

Freizeit
Brisbane biete viele verschiedene Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen. Besonders South Bank, das direkt neben der Uni gelegen ist, ist ein toller Ort um einen freien Nachmittag oder Abend zu genießen. South Bank ist ein sehr schöner Park direkt am Fluss gelegen, in dem es ein kostenloses Freibad in Form eines künstlichen Sandstrandes gibt. Wie in Australien üblich gibt es in South Bank einige öffentliche Grillplätze. An manchen dieser Grillplätze darf man sogar Alkohol konsumieren (Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist in Australien verboten). Neben South Bank gibt es einige schöne Parks, wie zum Beispiel die Klippen am Kangaroo Point, an denen man eine wunderbare Sicht auf die Stadt hat.
Zum Ausgehen am Abend bietet das West End eine große Auswahl an verschiedene Bars, während es im Valley eher Clubs gibt. In Australien ist es üblich, dass es oft eine Kleiderordnung gibt: Herren sollten immer geschlossene Schuhe (keine Sportschuhe) tragen.

Das Besondere an Brisbane ist die geschickte Lage, die es sehr leicht macht die vielen wunderschönen Orte und Inseln der australischen Ostküste zu besuchen. In der direkten Umgebung von Brisbane liegt die Gold Coast, Noosa, Stradbroke und Morton Island. Diese Orte kann man relativ einfach und günstig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen und eignen sich für Tages und Wochenendausflüge.

Die beste und günstigste Möglichkeit die Umgebung von Brisbane zu erkunden ist mit den verschiedenen Clubs die an der QUT und UQ (University of Queensland) angeboten werden. Besonders zu empfehlen ist der UQ Sailing Club und QUEST (beide auch für QUT Studenten offen), die über das Semester einige Ausflüge anbieten. Nach meiner Erfahrung sind die Veranstaltungen der QUT Exchange Buddies im Vergleich zu den sehr ähnlichen QUEST Veranstaltungen deutlich teurer.

Neben den vielen schönen Stränden in Queensland sollte man auch unbedingt die großen Städte Australiens besuchen. Von Brisbane aus kann man mit Tigerair günstig nach Melbourne und Sidney fliegen und dort ein Wochenende verbringen.

IMG_6084Wilde Emus und Kängurus

Interkulturelle Erfahrung
Wenn man ein Auslandsstudium in Australien anstrebt, muss einem bewusst sein, dass man häufig auf andere deutsche Studenten treffen wird. Besonders die QUT hat eine sehr internationale Ausrichtung. Eine gute Chance in Kontakt mit australischen Studenten zu kommen sind die vielen Gruppenarbeiten und die zahlreichen Clubs an der Universität.

Auch wenn es manchmal eine Herausforderung ist mit vielen internationalen Studenten in einer Gruppe zu arbeiten, habe ich diese Erfahrung sehr genossen. Bei der Einteilung der Gruppen am Anfang des Semesters sollte man also nicht zu vorsichtig sein und eine Gruppe mit anderen (deutschen) Austauschstudenten gründen.

Auch zuhause in der WG hat man oft das Glück mit unterschiedlichen Nationen zusammen zu leben. Bei uns im Haus hatten einen vietnamesischen Studenten, mit dem wir uns gut verstanden haben. Er hat auch den Kontakt zu einer Freundin in Vietnam hergestellt, die uns in der anschließenden Vietnamreise Hanoi und das wunderbare vietnamesische Essen gezeigt hat.

Neben dem Studium haben wir besonders während unserer vielen Camping-Ausflügen Kontakt zu anderen Australiern gefunden. Schnell kommt man abends beim Lagerfeuer mit seinen Zeltnachbarn ins Gespräch und wird über alle lebenden australischen Ungeheuer aufgeklärt. Während man in Hostels besonders auf Deutsche trifft, kann man beim Camping besonders gut Kontakt zu Einheimischen finden.

_DSC6251Southbank – Stadtpark mit kostenlosem Pool

Unterkunft
Die Wohnungssuche in Brisbane kann im Februar etwas schwierig sein, da alle Universitäten in etwa gleichzeitig das Semester beginnen. Sollte man erst kurz vor Semesterstart oder während der Orientation-Week ankommen, kann es sein, dass bereits viele gut gelegene und günstige Wohnungen vergeben sind. In Australien werden Wohnungsmieten immer pro Woche angegeben!

Es ist ratsam für die erste Woche zunächst ein Bett in einem Hostel zu buchen, während man nach einem Zimmer sucht. In Brisbane gibt es leider nur sehr wenige Studentenwohnheime. Besonders beliebt ist das Urban Nest (www.urbanest.com.au/locations/brisbane/south-bank), das sehr modern und gut gelegen ist. Leider liegen die Preise deutlich über dem Durschnitt, jedoch gibt es einen Rabatt für Studenten der QUT (danach muss gefragt werden). Die meisten Wohnungen von Studenten liegen um die Innenstadt verteilt in Gebieten wie New Farm, Kangaroo Point, South Bank oder Auchenflower. Da Brisbane außerhalb der Innenstadt hauptsächlich aus Einfamilienhäusern besteht teilt man sich meist ein Haus mit 2 bis 6 anderen Studenten. Die Miete beträgt zwischen 175 AUD und 250 AUD pro Woche. Wohnungen kann man entweder online (www.gumtree.com.au, http://www.flatmates.com.au), über Makler oder die Zimmerbörse der QUT (www.qut.studystays.com.au) finden. Am Anfang des Semesters bietet der Accommodation Service der QUT auch Rundfahrten an, bei denen man einige freie Wohnungen besichtigen kann.

Für die meisten Wohnungen benötigt man ein australisches Konto um die Miete überweisen zu können. Ich kann die Commonwealth Bank empfehlen. Diese hat mit die meisten Filialen und ein kostenloses Studentenkonto. Am besten beantragt man gleich nach Ankunft in Australien ein Konto, da direkt nach Unterschreiben des Vertrages die erste Miete und Kaution überwiesen werden muss. Es ist kein Problem eine Hostel-Adresse bei der Bank anzugeben.

DSC00830Brisbane bei Nacht von Kangaroo Point aus gesehen

Fazit
Ich war etwas überrascht wie viele Deutsche ich in Australien getroffen und wie viel Deutsch ich dort gesprochen habe (deutlich mehr als während meines Semesters in Lugano in der Schweiz).

Ich habe meinen Auslandsaufenthalt in Brisbane sehr genossen und kann jedem nur empfehlen sich für ein Auslandssemester in Australien zu bewerben. Brisbane ist eine lebenswerte Großstadt mit 2 guten Universitäten. Brisbane ist auch eine gute Basis um die wunderschöne Ostküste Australiens zu besuchen.